Dass Nymphen Wassergeister sind und in vielen Mythologien und Märchen eine verlockende Rolle spielen, kennen die meisten von uns bereits aus der Kindheit. Dass die weiblichen Nixen Nympho-manin genannt werden, bringt mich zum Schmunzeln. Doch dass die Nympho-manie heute in der Homöopathie-Literatur immer noch auftaucht, lässt mich nur noch den Kopf schütteln.

Nymphomanie* in der homöopathischen Literatur

Es ist die alte psychologisch-medizinische Literatur aus dem 18./19. Jahrhundert, in der wir graben müssen, um nymphomanes Verhalten erklärt zu bekommen. Und es ist unsere geläufige Materia Medica (Arzneimittellehre) in der Klassischen Homöopathie, in der wir ihre Behandlungsweise heute noch nachschlagen können.

Im "Handbuch der klinischen Therapeutika" von Samuel Lilienthal (1815-1891), in dessen Zeit sich sexuelle Gleichberechtigung wohl noch nicht im Entferntesten durchsetzen konnte, gibt es ein ganzes Kapitel speziell zu Nymphomanie, in dem die homöopathischen Arzneimittel differenziert aufgelistet sind, die in irgendeiner Form mit "Wollust, Erregtheit, Aufregung der Geschlechtsteile, unersättlichem Verlangen" oder auch "mit chronischen Anfällen sexueller Erregung" zu tun haben. Über die Purpurschnecke steht da zum Beispiel: "Murex purpurea: Geschlechtsteile stark erregt, mit heftigem Trieb zum Beischlaf, fast bis zur Unvernunft; die geringste Berührung erneuert den Trieb." (LILIENTHAL; Bnd.3, S.1484)

An diesem Punkt fragt sich die Homöopathin des 21. Jahrhunderts dann manchmal doch: "Wo bin ich hier nur gelandet?!" Was wünscht sich frau denn mehr, wenn sie Lust auf Sex hat. Soll ich dieses Kapitel geflissentlich überblättern, mich einem hysterischen** Anfall hingeben oder gar versuchen, Symptome einer Patientin diesen Begrifflichkeiten zuzuordnen?

Welche Frau kommt in die Praxis und erzählt mir von solch "absonderlichem" sexuellem Verlangen bzw. davon, dass sie unter ihrer sexuellen Lust leidet. Ab welchem Moment fange ich an zu pathologisieren? Und anders: Wann beginnt Sexualität pathologisch zu werden? Müsste ich meine Rubriken im Repertorium bereits dann verwenden, wenn eine überhaupt über Sexualität spricht oder sich damit auseinander setzt? (Gemüt-Gedanken-sexuell / Gemüt-lasziv-lüstern / Gemüt-Sinnlichkeit=erotisch) (SYNTHESIS)

Natürlich kann ich Sexualität nie abgespalten vom Rest einer Persönlichkeit sehen. Und wie immer geht es auch hier darum, herauszuhören, ob eine unter ihrer Sexualität leidet. Eine Kunst ist es (dann) jedoch, genannte Empfindungen möglichst wertfrei in die Sprache des Repertoriums/ der Materia Medica zu übersetzen. Und das ist nicht so einfach...

Die Moral und Sprache der Neuzeit

Unsere homöopathische Primärliteratur ist in einer Zeit entstanden (ab ca. 1790), in der das Weltbild, die Moralvorstellungen und die Ethik stark geprägt waren vom prüden Viktorianismus bzw. einer strengen christlichen Weltvorstellung, die in ihrer extremen Form jegliches Vergnügen als unmoralisch betrachtete. So spiegelt sich noch heute in der homöopathischen Literatur das damalige Frauenbild, das damit verbundene Geschlechterverständnis und somit die damaligen Sexualvorstellungen mit der entsprechenden Sexualmoral.

Der Versuch, diese christlich-moralisierende Haltung und Sprache der beginnenden Neuzeit nicht nur in die Jetzt-Zeit übertragen zu wollen, sondern auch noch in eine Frauen achtende und stärkende Sicht, scheint mir oft unmöglich. Zumal allein der Sprachgebrauch, insbesondere auf Sexualität bezogen, sich in den letzten 200 Jahren durch kulturelle und gesellschaftliche Entwicklungen komplett verändert hat.

Bis ins 19. Jahrhundert hinein galt der angeblich bis dahin noch unbekannte weibliche Orgasmus als Auslöser einer hysterischen Krise! Im Widerspruch dazu belegen andere Quellen aus der gleichen Zeit, dass der weibliche Orgasmus in der medizinischen Fachliteratur häufige Erwähnung fand und damals irrtümlich als eine Voraussetzung zur Befruchtung galt. Letztendlich wurde Frauen in dieser Zeit jedoch eine selbstbestimmte Ausübung der Sexualität allgemein nicht zugestanden.

Durch die Entstehung der Psychoanalyse und der Sexualforschung mit Sigmund Freud und Wilhelm Reich (u.a.) veränderte sich im 20. Jahrhundert die die Sicht auf die Sexualität deutlich. Frauen wurde jetzt nicht nur weibliche Lust zugestanden, sie hatten vielmehr die Pflicht dazu, um seelisch und körperlich gesund zu sein. Plötzlich waren Frauen frigide***, wenn sie keine Lust, keine Libido, keinen Orgasmus, keinen Heterosex hatten.

All diese Strömungen fanden ungefiltert Einlass in die homöopathische Literatur, mit der wir auch heute noch schwerpunktmäßig arbeiten. Inwieweit wir diese alten Wert- und Moralvorstellungen übernehmen oder uns auf sie beziehen, liegt an der jeweiligen Behandlerin, ihrem ethisch-moralischem Hintergrund, ihren persönlichen Erfahrungen und ihrer Offenheit, ihrem Gegenüber wertfrei entgegenzutreten.

Die persönliche Haltung

Die persönliche Haltung der Behandlerin spiegelt zuletzt natürlich auch die momentanen gesellschaftlichen Normen/ Werte und Strömungen wider, von denen wir alle nicht frei sind. Unabhängig davon, ob eine in der Frauen-Lesbenbewegung zum Beispiel aktiv war oder nicht – deren Ausläufer haben sie auf jeden Fall mitgeprägt. Eine grundlegende Veränderung in der Jetzt-Zeit hat zum Beispiel die strafrechtlichen Verfolgung von homosexuelle Menschen **** erfahren. Heute besteht bei Homosexualität ganz offiziell sowohl medizinisch als auch gesellschaftlich kein Behandlungsbedarf mehr (was bis weit in die 70er Jahre hinein noch durchaus üblich war). Viele andere Formen von freier sexueller Orientierung wie Onanie, Asexualität, Bisexualität, Transsexualität waren vor gar nicht allzu langer Zeit gesellschaftlich noch völlig verpönt, und finden heute allmählich zu einem neuen Selbstverständnis. Wie tolerant jedoch die Atmosphäre in den Praxen Frauen gegenüber aussieht, die sexuell "nicht-konform" leben, müssen beide Seiten selber kritisch prüfen, denn davon ist es abhängig, ob sich eine Frau bei der entsprechenden Homöopathin in guten Händen fühlen kann. (Siehe dazu auch die Forschungsarbeit von Gabriele Dennert: "Die gesundheitliche Situation lesbischer Frauen")

Homöopathie und Sex

Wie finde ich mich also als Klassische Homöopathin mit feministischem Hintergrund beim Thema Sex in der homöopathischen Literatur zurecht?

Wenn Frauen in die Praxis kommen und sich homöopathische Unterstützung bezüglich ihrer Sexualität wünschen, steht für mich zuerst einmal das Nachfragen an: Was ist das konkret für ein Problem? Liegt eine unglückliche Beziehung zugrunde? Kennt sie Sexualpraktiken, die ihr gefallen? Welche moralische Haltung, welche Erziehung bringt sie mit? Gibt es Erfahrungen mit sexueller Gewalt? In welcher Lebenssituation steckt sie? Geht es vielleicht um gesellschaftliche Tabus?

Es ist sehr spannend während der Anamnese zu erleben, wie sich bereits durch die Offenheit im Gespräch viel lösen kann. Vor allem ist es mir jedoch möglich, durch den beschriebenen Kontext hören und spüren zu können, in welche Richtung ich "homöopathisch denken" kann, ohne auf die "Sexualitätsstörungsrubriken" im Repertorium angewiesen zu sein. Ich darf ganzheitlich denken - und muss nicht Einzelsymptome herausgreifen, die durch die alten Rubriken ein völlig verfälschtes Bild wiedergeben würden.

Rubriken wie "Gemüt-Abneigung gegen das andere Geschlecht" oder "Weibliche Genitalien-Sexualtrieb-Verlangen sexuelles-treibt sie zur Masturbation" (REPERTORIUM UNIVERSALE) sind für mich heute nicht mehr sehr hilfreich (siehe "persönliche Haltung"). Ausnahmen sind deutliche pathologische oder psychotische Verhaltensmuster, mit denen wir in der Praxis in der Regel aber nur sehr selten oder gar nicht konfrontiert sind.

Eine solche Ausnahme war für mich ein schwer traumatisiertes Mädchen (Geburtstrauma), das als "Selbstspürmethode" eine heftige Form von Masturbation entwickelt hat, was nicht nur für das Umfeld (Schule) irritierend war, sondern für das Mädchen selbst sehr schmerzhaft (innere Verletzungen, Prellungen, Wundheit, Schmerzen in der Vagina). In solchen Fällen verwende ich im Repertorium entsprechende Symptome eher als pathologische, in der Absicht dennoch nicht moralisch zu werten.

Der Behandlungsalltag sieht eher so aus: Eine Frau, die in einem feministisch-lesbischen Umfeld lebt wendet sich an die Homöopathie - nicht weil sie mit ihren sexuellen Praktiken Probleme hatte, oder ‚das andere Geschlecht ablehnt' - sondern weil sie mit ihrer lesbischen Orientierung in einer heterosexuellen Welt lebt, in der sie all die Werte verinnerlicht hat, die mit Familiengründung und Konvention zu tun haben. Es war sehr schwierig für sie, sich diese Wünsche zuzugestehen - und sie haderte deshalb mit dem Lesbisch-Sein an sich. Ich habe ihr Calcium carbonicum verordnet, weil ich ihren Wunsch ‚nach Geborgenheit, Schutz und Anerkennung durch die anderen' gesehen habe, ganz unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung. Es hat nicht lange gedauert, und sie konnte sich darauf einlassen mit ihrer Partnerin nicht nur zusammen zu ziehen, sondern ausgerechnet auch noch in eine Reihenhaussiedlung am Stadtrand... Mit ihrem Lesbisch-Sein oder ihren "konventionellen Wünschen" musste sie seither nicht mehr hadern!

Das Repertorisieren und Verordnen nach Sexualitätsanamnesen ist also unter anderem ganz stark geprägt durch die momentane gesellschaftliche Ordnung, den persönlichen / sozialen / kulturellen Hintergrund, eventuelle Gewalterfahrungen und durch die (eigenen) Moralvorstellungen der Behandlerin.

Wenn wir die heutigen Freiheiten und Möglichkeiten in der sexuellen Orientierung und den Sexualpraktiken wertfrei mit einbeziehen und möglicherweise aus einem weiblichen/ feministischen Blickwinkel heraus betrachten, ergibt sich häufig ein komplett neues Arzneimittelbild. Es eröffnen sich vielfältige neue Möglichkeiten. Und das erleben wir fast bei jedem Arzneimittel, das wir dieser Prüfung unterziehen…

Viele HomöopathInnen versuchen heute einen zeitgemäßeren Umgang mit der Homöopathie und vor allem auch eine aktuellere Sprache zu finden. Folgende unterschiedliche Arzneimittelbeschreibungen (des gleichen Arzneimittels) machen das sehr deutlich.

Hyoscyamus - eine Gegenüberstellung

Bei Maria Schäfgen ist über Hyoscyamus (Bilsenkraut) zu lesen: "Zustände, die durch die homöopathische Arznei Hyoscyamus....geheilt werden, zeichnen sich häufig durch verbalen oder emotionalen Exhibitionismus aus. Frauen, die Hyoscyamus brauchen, geben sich leicht und gerne preis, nicht nur sexuell, sondern auch, indem sie schnell sehr persönliche Details über sich offenbaren, die man eigentlich nur engsten Vertrauten oder überhaupt nicht mitteilen würde. Die Hyoscyamus-Frau hat wenig Tabus und plaudert gerne über Sexuelles, verliert dabei jedoch manchmal die Schamgrenze ihrer ZuhörerInnen aus den Augen. Sie hat meistens eine sehr erotische Ausstrahlung und kann Sex hemmungslos genießen. Deshalb geht sie oft und schnell erotische Bekanntschaften ein. Sie hat den Ruf, 'leicht zu haben' zu sein, weil es ihr gefällt schnell zur Sache zu kommen und weil sie auf das konventionelle Datingprozedere keinen Wert legt. ... Die Hyoscyamus-Frau lernt Männer oder Frauen am liebsten beim Sex kennen. Darin liegt etwas völlig Unschuldiges. Sex ist für die erotische Hyoscyamus-Frau in keiner Weise moralisch bewertet, sondern schlicht eine Möglichkeit Partner/innen kennen zu lernen." (S. 194) "Manche Frauen mit starkem Hyoscyamus-Aspekten entscheiden sich irgendwann für eine tantrische Ausbildung und für ein freies, polygames Leben. Sie haben damit eine Möglichkeit für sich gefunden, ihr Wesen innerhalb gesellschaftlich akzeptierter Strukturen auszuleben." (SCHÄFGEN; S.199)

In der alten Literatur hört sich Hyoscyamus dahin gegen so an: "Es ist, als habe eine diabolische Macht vom Gehirn Besitz ergriffen und all dessen Funktionen behindert. Es ruft das perfekte Bild einer Manie streitsüchtigen und obszönen Charakters hervor. Neigt dazu, in seinen Handlungen, Gesten und Ausdrücken geschmacklos und anstößig zu sein.... Hysterische Spasmen vor der Menses. Erregtes sexuelles Verlangen..." (BOERICKE) oder: "Erotische Manie - Erregtes sexuelles Verlangen ohne erregte Phantasievorstellungen - Lasziv; entblößt die Geschlechtsteile; laszive, schamlose Raserei" (LILIENTHAL)

Diese Gegenüberstellung zeigt nicht nur auf, wie allein schon durch die Sprache die Arzneimittel unterschiedlich vermittelt und bewertet werden, sondern auch, mit wie viel Druck Frauen von ärztlicher Seite aus rechnen mussten wenn sie sich offenbarten. Selbstbestimmte und eigenmächtige Frauen, die durchaus auch unbequem ihre Meinung kundtun können, waren vor 200 Jahren wohl weder vorstellbar noch erwünscht. Wenn sie sich dann auch noch sexuell aktiv verhielten, musste die männliche Dominanz/ Medizin dem Einhalt gebieten. "Die Geschichte der Frauenheilkunde ist auch eine Geschichte von Macht und Ohnmacht, von Ignoranz und Unterdrückung, die bis heute nachwirkt. Zwar haben sich die Verhältnisse grundlegend geändert…doch über Jahrhunderte gewachsene Vorurteile lassen sich nicht innerhalb von ein, zwei Generationen tilgen." (MARLENE FARO) Umso wichtiger ist es, dass wir feministischen Naturheilkundlerinnen in die Verantwortung gehen, diese Jahrhunderte alte Vorgeschichte abzuschließen. Und insbesondere die Homöopathinnen unter uns, haben es in der Hand, die homöopathische Materia Medica diesbezüglich neu zu gestalten.

Die Lust von uns Frauen

Wahrscheinlich stehe ich mit meiner Sehnsucht nicht alleine da: die Sehnsucht nach einer Überarbeitung unserer Arzneimittellehren und Repertorien - genau so wie Lexika und andere wissenschaftliche Werke immer wieder neu überarbeitet und neu aufgelegt werden. In der Homöopathie ist es Tradition, dass ein Autor vom anderen abschreibt - und das dann auch noch möglichst originalgetreu. Viele HomöopathInnen sind zum Glück so mutig, diesen alten Regeln den Rücken zuzuwenden und sich ihrer eigenen Arzneimittelforschung zu widmen. Im Prinzip fehlt jetzt nur noch der Mut zum nächsten Schritt: unser Wissen und unsere Erfahrungen in einer weiblichen Materia Medica nieder zu schreiben, in der die Lust von uns Frauen zum Lebens- und Heilungspotential einer jeden gehören darf!

Gudrun Barwig

Begriffserklärungen:
*In "Meyers grossem Lexikon" steht unter "Nymphomanie: (griech.): gesteigertes sexuelles Verlangen der Frau (sog. Mannstollheit). Infolge der weitgehenden sexuellen Gleichberechtigung wird die Bezeichnung N. nur noch mit Vorsicht - und wenn überhaupt - nur dann verwendet, wenn als Ursache des sexuellen Verlangens schwere psych. Störungen nachzuweisen sind."

** Der Begriff Hysterie gilt inzwischen als veraltet und wurde durch die Bezeichnung dissoziative Störung bzw. histrionische Persönlichkeitsstörung ersetzt - nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass dem Begriff der Hysterie (hysteria: Uterus) aus etymologischer Sicht eine Verbindung mit dem weiblichen Geschlecht sowie eine negative Bewertung anhaftet. Andere gebräuchliche Synonyme sind histrionische Reaktion, Konversionsstörung, Somatisierungsstörung sowie psychoreaktives Syndrom (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie).

*** Unter Frigidität (von frz. frigide = kühl/kalt) werden diverse Störungen der weiblichen Sexualität zusammengefasst. Der Begriff ist als Fachausdruck veraltet, ist aber allgemeinsprachlich nach wie vor populär. Frigidität äußert sich in geringem sexuellem Verlangen oder geringem sexuellen Genuss und tritt bei ca. 35 % aller Frauen mindestens einmal im Leben während einer mehr oder weniger langen Phase auf. Es kann sich hierbei um eine krankhafte Störung handeln, oftmals ist dies jedoch nicht der Fall. Die analoge Störung beim Mann wird als Impotenz bezeichnet. Es kann in jeder Lebensphase zu Beeinträchtigungen der Sexualität kommen: Verminderte Libido (mangelndes sexuelles Verlangen), Störungen der sexuellen Erregung und Orgasmusstörungen gehören zu den sexuellen Dysfunktionen. Des Weiteren können durch sexuelle Aktivität bedingte Schmerzen auftreten. Das phasenweise Auftreten sexuellen Desinteresses oder mangelnden Genusses ist ein breites Phänomen und in der Regel kein Anzeichen für eine Störung. Erst wenn die Lustlosigkeit ungewöhnlich lange anhält, sexueller Genuss nicht möglich ist, oder wenn eine deutliche Verschlechterung des körperlichen Empfindens festzustellen ist, könnte es sich um eine krankhafte Beeinträchtigung handeln. (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie).

**** Strafrechtliche Verfolgung von Homosexualität in Deutschland: Der §175 des deutschen Strafgesetzbuchs (StGB-Deutschland) existierte in Deutschland seit 1871. 1935 verschärften die Nationalsozialisten den §175, unter anderem durch Anhebung der Höchststrafe von sechs Monaten auf fünf Jahre Gefängnis. Darüber hinaus wurde der Tatbestand von beischlafähnlichen auf sämtliche "unzüchtigen" Handlungen ausgeweitet. Der neu eingefügte §175a bestimmte für "erschwerte Fälle" zwischen einem und zehn Jahren Zuchthaus.
Die BRD hielt zwei Jahrzehnte lang an den Fassungen der §175 und 175a aus der Zeit des Nationalsozialismus fest. 1969 kam es zu einer ersten, 1973 zu einer zweiten Reform. Seitdem waren nur noch homosexuelle Handlungen mit männlichen Jugendlichen unter 18 Jahren strafbar. Nach einer gescheiterten Gesetzesinitiative der Grünen in den 80er Jahren wurde der §175 im Zuge der Rechtsangleichung mit der ehemaligen DDR erst 1994 aufgehoben.
Die DDR kehrte 1950 zur alten Fassung des §175 zurück, beharrte aber gleichzeitig auf einer weiteren Anwendung des §175a. Ab Ende der 50er Jahre wurde einfache Homosexualität unter Erwachsenen nicht mehr geahndet. 1968 erhielt die DDR ein eigenes Strafgesetzbuch, das in §151 homosexuelle Handlungen mit Jugendlichen sowohl für Frauen als auch für Männer unter Strafe stellte. 1988 wurde dieser Paragraph ersatzlos gestrichen. (aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie)

Quellen der Homöopathie-Zitate:
Samuel Lilienthal: Homöopathische Therapeutika, Similimum-Verlag, 1993
Roger van Zandvoort: Repertorium Universale, Similimum-Verlag, 2003
Maria Schäfgen: "Kommen Sie doch wie Sie wollen... Homöopathische Wege zur weiblichen Lust", Orlanda-Verlag, 2003
William Boericke: Homöopathische Mittel und ihre Wirkung, Verlag Grundlagen und Praxis, 1991

Weitere Literatur:
Marlene Faro: "An heymlichen Orten" Männer und der weibliche Unterleib – eine andere Geschichte der Gynäkologie, Reclam-Leipzig, 2002
Hanns Bächtold-Stäubli: Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens, WdeG-Verlag, 1987
Wikipedia, die freie Enzyklopädie: www.wikipedia.org
Gabriele Dennert: Die gesundheitliche Situation lesbischer Frauen, Centaurus, 2005

Danke:
an meine Kolleginnen Ruth Rohde, Andrea Lux und Petra Stegmeier, die mit ihrer konstruktiven Kritik diesem Artikel mehr Tiefe durch die unterschiedlichen Perspektiven und Anregungen verliehen haben.

 

Veröffentlichung:LACHESIS Zeitschrift des Berufsverbandes für Heilpraktikerinnen Lachesis e.V. -
Ausgabe 38: "Sexualität"
zu bestellen unter zeitschrift@lachesis.de

Bildnachweis:
Juttaschnecke / photocase.com

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